Der Spatz in deiner Hand

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Ich wache auf.
Kurz nach eins.
Skittles, mein Kater sitzt auf dem Balkon und will rein.
Müde und auf wackeligen Beinen gehe ich schlaftrunken zur Tür und gewähre meinem Gefährten Einlass. Er begrüßt mich mit einem fröhlichen „brruuu!“ und lässt etwas dunkles vor meine müden Füße fallen.
Oh shit! Ich bin plötzlich wach. Im Dunkeln, ohne Brille, versuche ich auszumachen, was er mir da „geschenkt“ hat. Die wichtigste Frage in meinem Kopf: „Bewegt es sich noch?“ Nach diversen, noch lebenden, Beutetieren die wir tagsüber im Wohnzimmer wieder eingefangen haben, eine wichtige Frage. Blitzschnell entscheidet meine müde Hand… zu zögern. Was wenn es sich noch bewegt? Was, wenn es mich beißt? Blutig ist? Oder gleich losrennt?
Die Haare in meinem Nacken stellen sich auf.
„Greif zu!“ tönt die Stimme in meinem Kopf. Mit spitzen Fingern und leichtem Ekel nehme ich das dunkle, weiche und noch warme Ding hoch und der Satz,
„lieber einen Spatz in der Hand als eine Taube auf dem Dach“,
den ich heute in Vorbereitung auf einen Impuls zum Thema Veränderung gelesen habe poppt in meinem Kopf auf. Warum eigentlich der Spatz in der Hand? Immer, wirklich immer wäre mir egal welcher Vogel draußen lieber als in meiner Hand. Der Verfasser hat bestimmt keine Katze, denke ich grummelnd, als ich die Beute zurück auf den Balkon werfe… naja, müde wie ich bin, werde ich Opfer meiner müden Grobmotrik und werfe es gegen den 3/4 runter gelassenen Rolladen und es landet wieder vor meinen Füßen. Es bewegt sich immer noch nicht… puh! Erleichterung. Ich muss es nochmal anfassen. Hätte ich doch nur Licht, oder wenigstens die Brille auf… was ist das nur? Der inzwischen verwirrte Kater folgt seiner Beute nach draußen und ich schließe schnell wieder die Tür.
Zurück im Bett lässt mich der Satz nicht los… „Spatz in der Hand“. Also besser irgendwas in der Hand haben als gar nichts? Haben ist besser als brauchen? Bloß nichts verlieren, selbst wenn das was wir da noch in der Hand haben uns schon lange nicht mehr dient. Veränderung ist genau das. Sie macht uns Angst, weil wir das was danach kommt noch nicht kennen, halten wir lieber an dem Alten fest, weil „schlimmer geht immer“. Ich muss schmunzeln, unsere Sprache ist voll von solchen Sprüchen, die uns Veränderungen, Neues und Unbekanntes erstmal kategorisch ablehnen lässt.
Bestimmt ist dir in den letzten Wochen die Veränderungskurve von Kübler-Ross auch einmal untergekommen. Auf der X Achse liegt die Zeit und auf der Y Achse unsere Emotionen, unsere wahrgenommene Kompetenz oder unsere Leistung. Die Kurve macht dabei zwei Ausschläge nach unten. Der erste findet beim Schock über die Veränderung statt. Gefolgt von einer Phase der Verleugnung, wir wollen das Ganze nicht wahrhaben versuchen es zu ignorieren, bringen uns in dieser Zeit vielleicht sogar in Gefahr. Nur um dann wieder nach unten zu gehen. Verleugnen ist nicht mehr möglich, wir beginnen einzusehen was um uns herum passiert. Und landen am Tiefpunkt. Das Tal der Tränen zeigt uns viel über uns selbst, hier können wir richtig viel über uns lernen. Wenn wir uns aufmachen und Akzeptieren was ist und unsere Energie in neue Lösungen stecken, kommen wir weiter und wieder raus. Es ist in Ordnung zu schimpfen, zu weinen, traurig und wütend zu sein. Wenn du dich dann wieder aufmachst, neue Möglichkeiten mit der Situation umzugehen zu finden, das Gelernte ein und umzusetzen, geht es wieder nach oben.
Die Alternative ist die Energie in den Widerstand zu stecken. Um wieder zum Bild vom Anfang zurück zu kommen, „..den Spatz festhalten.“ Glaub mir es ist nicht schön, auch nicht tagsüber. Sobald du beginnst loszulassen kannst du mit der freien Hand den Tauben auf den Dächern zuzuwinken. Ein verrücktes Bild, denkst du jetzt vielleicht. Aber guck dir mal das aktuelle „Normal“ an. Wir halten lieber „Spatzen in der Hand“ als nichts. Ob es sinnvoll oder gut ist Spatzen statt nichts in der Hand zu halten hinterfragen wir nicht.
Das Normal ist was wir kennen. Die Tatsache, dass etwas bekannt ist qualifiziert es noch nicht einen Platz in unserem Leben zu haben.
Was mich wieder zu meinen beiden aktuellen Lieblingsfragen bringt: „Wie willst du es haben?“ und „Was ist noch möglich?“ Und weil ich weiß, dass es hilfreich ist diesen beiden Fragen nicht alleine nach zu gehen: melde dich bei mir.
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